Kreativ, lustvoll, emotional und mit Überraschungen startet das Nationaltheater Mannheim in die Spielzeit 2020/21.
Gegenwart und Zukunft unter einem traditionsreichen Dach: Das Nationaltheater Mannheim (NTM) ist eines der größten, ältesten und renommiertesten kommunalen Theater Deutschlands. Schiller und Mozart haben hier gewirkt, und auch im Corona-Jahr bietet das Vier-Spartenhaus eine zeitgemäße Fortführung der Tradition: Oper, Schauspiel, Tanz und Junges Theater starten mit innovativen Ideen und Konzepten in die neue Saison.
Während des Lockdowns sind viele Projekte entstanden, mit der die fünf Intendant*innen und die Ensembles unter anderem ihre Erfahrungen des Stillstands verarbeiten. Der Spielplan überrascht mit kreativen Lösungen und Formaten.
Die Oper startet unter dem Motto „Wir für Euch!“. Auf dem Programm stehen sechs unterschiedliche Opernproduktionen mit Highlights wie der Erfolgs-Oper „Vespertine“ der Pop-Künstlerin Björk im Oktober. Mit dem neuen Konzept „White-Wall-Oper“ werden Repertoire-Klassiker neu gedacht und präsentiert.
Der Name ist Programm, denn eine „weiße Wand“ wird zur Plattform für großformatige Projektionen von renommierten Künstler*innen. In jeweils 90 Minuten und mit neuen Arrangements, die ein Live-Musizieren mit Abstandsregeln möglich machen, gibt es Klassiker wie „Der Barbier von Sevilla“ oder die „Die Zauberflöte“ mit Anna Thalbach, in der musikalischen Leitung von Alan Pierson und mit Projektionen von Katrin Bethge.
Im Schauspiel feiert das Monologstück ein Comeback. Neben Dea Lohers „Land ohne Worte“ stehen Simon Stephens „Steilwand“ oder „Das Prinzip Nosferatu“ der Hausautorin Sivan Ben Yishai auf dem Programm.
Ein thematischer Fokus der neuen Spielzeit sind Beziehungen. „Die letzten Monate haben uns gezwungen, unsere Beziehungen zu überdenken und zu hinterfragen“, erklärt das Nationaltheater – und setzt ein neues Denken „In Beziehung“: Ob in Thomas Manns „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ in der Regie von Anna-Elisabeth Frick, oder Kleists »Das Käthchen von Heilbronn« in der Regie von Hausregisseur Christian Weise.
Der neue Hausautor heißt Necati Öziri. Seinen Einstand am NTM feiert er im Februar 2021 mit der Uraufführung »Gott, Vater, Einzeltäter«. Öziri setzt sich in dem Auftragswerk mit den Männerbildern im Werk Heinrich von Kleists auseinander.
Für den Tanz bedeutet ein künstlerisches Arbeiten auf Abstand eine Herausforderung. Dieser stellt sich Tanzintendant Stephan Thoss selbst, indem er zwei sehr unterschiedliche Abende für das neunzehnköpfige Ensemble kreiert. „My Island“ entwirft er ein Panorama individueller Sehnsuchtsorte, während sich der Orchester-Tanzabend „Crescendo“ ganz aus dem Geiste der Musik entwickelt.
Das Junge NTM startet mit Einblicken in die geheimnisvolle Welt der Insekten und einem Thema, das so vielfältig wie vertraut ist: Familie. Ob mit den Uraufführungen von „Insekten“ oder „Performing Family“ – Besucher*innen ab 8 Jahren dürfen sich auf ein Wiedersehen freuen.
Auch in der Saison 2020/21 werden Zeichen für einen diverseren Zugang und für kulturelle Vielfalt gesetzt – und auch der Theatersommer 2021 ist bereits in Sicht: im Juni 2021 wird die 21. Ausgabe der Internationalen Schillertage unter dem Motto »zusammen« stattfinden.
Das NTM hat einen Leitfaden für einen sicheren Theaterbesuch entwickelt. Online finden Sie auch das Programm der Spielzeit 2020/21.