Wie die meisten Unternehmen sind auch die Gesellschafter der Stadtmarketing Mannheim GmbH gegenwärtig von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Dennoch lassen sich die Unternehmen keineswegs entmutigen. Stattdessen engagieren sie sich derzeit auf vielfältige Weise, um mit besonderen Services für ihre Kund*innen und speziellen Aktionen für ihre Mitbürger*innen die Krise zu meistern. Dafür gebührt allen herzlicher Dank!
Im besten Sinne vorbildlich reagierte die Stadt Mannheim, Hauptgesellschafter der Stadtmarketing Mannheim GmbH, auf die veränderten Lebensbedingungen.
In den vergangenen Wochen nutzte die Verwaltung alle Möglichkeiten, um die unterschiedlichen Zielgruppen zu unterstützen. Wo machbar, gewährte sie Stundungen und Anpassungen von Gewerbesteuerzahlungen, Gebühren, Mieten und Pachten. Zudem legte sie entsprechende Hilfspakte für Unternehmen und Selbständige auf und entwickelte Hilfsangebote für Kultur- und Kreativschaffende. Aufatmen konnten die Eltern, deren Kinder Kitas besuchen. Für April wurden ihnen die Gebühren erlassen. Da momentan für Pflegeheime ein genereller Aufnahmestopp besteht, richtete Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz eine Taskforce ein, um die vorübergehende Betreuung von älteren Menschen zu gewährleisten. Darüber hinaus könnten weitere Plätze benötigt werden, wenn ambulante Pflegedienste aufgrund von Erkrankungen ausfallen. Als erste Maßnahme mietete die Stadt Mannheim die Jugendherberge an.
Das Universitätsklinikum Mannheim hat ein Coronavirus-Diagnosezentrum in seinem Park eingerichtet. Dort werden Menschen mit Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion völlig getrennt von den anderen Patient*innen des Krankenhauses getestet. Durch den Ausbau seiner Testkapazitäten kann das Universitätsklinikum alle seine Patient*innen vor ihrer geplanten Aufnahme auf das neuartige Coronavirus testen und so eine optimale Sicherheit vor einer möglichen Ansteckung bieten: Infizierte Patient*innen werden auf speziellen Isolierstationen abgeschottet, die von erfahrenem und speziell geschultem Personal betrieben werden, das nur dort zum Einsatz kommt.
In verschiedenen Studien untersucht die Universitätsmedizin Mannheim die Qualität von Tests auf SARS-CoV-2 und arbeitet an der Suche nach geeigneten Behandlungsmethoden mit.
Aktuell sind 21 Mannheimer Unternehmen an der Stadtmarketing Mannheim GmbH beteiligt. Durch die Ausfälle von Zulieferern, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr mit den vereinbarten Lieferungen nachkommen, sind einige Betriebe in eine kritische Situation geraten und mussten Kurzarbeit beantragen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Firmen, die in der Automobilbranche tätig sind. Andere Unternehmen wiederum steigerten ihre Produktion. Etwa jene, die medizinische und hygienische Waren herstellen.
Als führendes Gesundheitsunternehmen ist Roche bemüht, die weltweit sehr hohe Nachfrage nach Arzneimitteln sowie Instrumenten und diagnostischen Tests zu decken. Dabei arbeiten alle Mitarbeitenden seit Wochen unermüdlich Hand in Hand. Dieser außerordentliche Einsatz wurde mit der Entwicklung eines Tests zur Erkennung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 belohnt. Die schnelle, zuverlässige und hochautomatisierte Diagnose ist ein wichtiger Bestandteil der globalen Strategie zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus. Ein weiterer Test dient dem Nachweis von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 bei Patienten, die Kontakt mit dem Virus hatten. Dieser Test steht kurz vor der Markteinführung. In Mannheim werden für diesen Antikörper Test Reagenzien und Testkits produziert, abgefüllt, verpackt und weltweit versandt.
Die Hygieneprodukte von Essity sind ebenfalls stark gefragt. Um den großen Bedarf an Gütern wie Toilettenpapier und Papierhandtücher schnell zu bedienen, wurde das Consumer-Tissue Sortiment gestrafft und rund um die Uhr unter Volldampf produziert, wie Unternehmenssprecherin Annette Schönleber berichtet. An seinem Standort Mölnlycke in der Nähe von Göteborg stellte Essity innerhalb weniger Wochen die Produktion um und entwickelte chirurgische Masken für den Einsatz im schwedischen Gesundheitswesen. Dort können nun monatlich drei Millionen Masken hergestellt werden. Um weitere Masken produzieren zu können, hat Essity außerdem in drei neue Anlagen in Mexiko, Schweden und den USA investiert.
Der Mannheimer Lebensmittelhersteller Südzucker produziert unter anderem auch Ethanol, das zur Herstellung von Desinfektionsmitteln verwendet wird. Um die gestiegene Nachfrage zu decken, etwa für Krankenhäuser und Apotheken, legen die Mitarbeitenden Sonderschichten ein.
Auch das Institut CeMOS der Hochschule Mannheim nutzt inzwischen 3D-Drucker, um Schutzausrüstung für das Universitätsklinikum herzustellen. „Ein erstes Produkt sind Spritzschutzmasken – die Kollegen im Klinikum haben hier einen akuten Bedarf von zunächst 100 Stück für die Intensivstationen angemeldet, die wir über Ostern produzieren konnten, indem wir alle unsere 3D-Drucker heißlaufen ließen“, sagt der leitende Konstrukteur Lukas Schmitt. Als nächstes stehen Ersatzteile für Beatmungsgeräte an, für die es in der aktuellen Situation große Lieferschwierigkeiten gibt. „Manchmal sind es nur kleine Plastikteile, die fehlen und häufig benennen die Kollegen aus dem Klinikum auch kreative und kommerziell nicht verfügbare Verbesserungswünsche, die von uns gemeinsam sofort umgesetzt werden“, ergänzt Prof. Dr. Mathias Rädle, einer der wissenschaftlichen Leiter.
Schon vor den Lockerungen der Schutzmaßnahmen musste niemand auf sein Lieblingsessen oder auf Lieferungen von Geschäften seines Vertrauens verzichten. Zwei großangelegte Aktionen helfen, dass die Kund*innen weiterhin gut versorgt bleiben.
Mit dem Online-Angebot „Von hier“ unterstützen die Zeitungen der Mediengruppe Dr. Haas lokale Unternehmen, Sportstätten und Kultureinrichtungen, um für Kunden erreichbar zu sein. Ob Handwerker, Blumenladen, Restaurant, Museum, Reinigung oder Modeboutique, das neue Portal informiert über Angebote vor Ort. Etwa welches Geschäft geöffnet hat und wer einen Lieferservice anbietet. Die Suchergebnisse lassen sich nach Kategorien sowie der Entfernung zum Wohnort passgenau filtern. Ab sofort gibt es auch die Möglichkeit, Gutscheine über das Portal zu bestellen.
Eine weitere Aktion zur Förderung der hiesigen Wirtschaft stammt von dem Mannheimer Energieunternehmen MVV. In der neuen Facebook-Gruppe von MVV „Verliebt in Mannheim – gemeinsam stark“ stellen Selbständige und kleinere Unternehmen in Mannheim und der Region ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Kund*innen wiederum können sich in der Gruppe über aktuelle regionale Angebote informieren. So will MVV die Menschen in Mannheim und der Region auch ohne direkten Kontakt miteinander vernetzen.
Für ihre Kund*innen bietet die Versicherungsgruppe INTER eine Hotline für medizinische Fragen zum Virus an. Ärztliche Beratung wird auf Wunsch auch per Video angeboten, zum Beispiel um eine Arbeitsunfähigkeit zu attestieren. Der Service umfasst Informationen zu entsprechenden Teststellen und Ambulanzen, unterstützt bei der Organisation von Medikamenten und Lebensmitteln oder der Bereitstellung eines Hausnotrufs für die häusliche Versorgung. Zu erreichen ist die „CoronaLine“ rund um die Uhr unter der Telefonnummer: 0621/ 42 73 011.
Wie solidarisch die Mannheimer in der Krisenzeit sind, zeigen zwei konkrete Hilfsangebote für ältere Menschen und Schüler*innen.
Die Wohnungsbaugesellschaft GBG vermittelt zwischen Mieter*innen, die Unterstützung benötigen, und jenen, die ihre Hilfe anbieten. Über die GBG-App oder per E-Mail können sich engagierte freiwillige und hilfebedürftige Mieter*innen registrieren. Dabei geht es vor allem um Erledigungen außer Haus, von denen älteren Mitbürger*innen vorübergehend abgeraten wird. Zudem bietet die CHANCE gGmbH, ein Unternehmen der GBG-Gruppe, allen Mietern, die über 75 Jahre alt sind und somit zur Hauptrisikogruppe gehören, einen kostenlosen Einkaufsservice an, der das Benötigte bis vor die Wohnungstür liefert.
An Schüler*innen richtet sich die bundesweite Aktion „Corona School“. Auf der neuen Online-Plattform erhalten Kinder, die aufgrund der Schulschließungen ihre gewohnten Unterstützungsangebote verloren haben, kostenlos digitale Nachhilfe. Als Lehrende springen Studierende ein, unter anderem von der Universität Mannheim. Bevor sie als Nachhilfelehrer*innen eingesetzt werden, führt das Organisationsteam der Corona School ein Eignungsgespräch durch, um die fachliche Qualifikation zu prüfen. Die digitale Nachhilfe wird im Gespräch per Videochat durchgeführt, die Nachhilfeschule setzt dabei auf 1-zu-1 Betreuung. Das Unterstützungsangebot umfasst alle Unterrichtsfächer, besonders nachgefragt sind aktuell Mathematik, Englisch, Deutsch und Physik.
Die Bereitschaft, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen, fühlen sich Unternehmen wie Bürger*innen verpflichtet. Dies kann in Form von Spenden, kostenlosen Services oder dem Senden von positiven Botschaften erfolgen.
Der Technologiekonzern ABB unterstützt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit einer Spende von einer Million Schweizer Franken und stockt jede Spende seiner Mitarbeiter rund um den Globus um das Doppelte auf. Das Geld wird in die Gesundheits- und Sanitärinfrastruktur sowie in wichtige Produkte wie Seife und Atemschutzmasken investiert.
Des Weiteren unterstützt das Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten auch seine Kunden. So stellt ABB die wichtigsten ihrer Software-Lösungen bis Ende des Jahres kostenlos zur Verfügung. Dazu gehören zum Beispiel im Bereich Robotik Lösungen für die Zustandsüberwachung, Software für die Anlagenverwaltung sowie Tools zur Ferndiagnose von Produktionslinien, auf denen wichtige Versorgungsgüter hergestellt werden. Im Bereich Elektrifizierung zählen dazu Lösungen, die die unterbrechungsfreie Stromversorgung wichtiger Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen gewährleisten.
Die Bilfinger-Tochter Bilfinger Salamis UK hat über 220 dringend benötigte Atemschutzmasken für das Personal von Rettungsdiensten in Schottland gespendet. Die Masken werden üblicherweise von Mitarbeitenden des Industriedienstleisters bei Instandhaltungsarbeiten auf Offshore-Anlagen in der Nordsee verwendet – etwa bei Lackierarbeiten auf Öl- und Gasplattformen. Die Atemschutzmasken tragen dazu bei, die Gesundheit der Rettungsdienstmitarbeitenden zu schützen, die regelmäßig Kontakt mit Erkrankten haben. Bilfinger hat zudem Schutzbrillen und über 140 Atemschutzmasken für die Mitarbeitenden eines Seniorenheims in England gespendet. In dem Heim leben pflegebedürftige und demenzkranke Menschen. Mit den Spenden unterstützt Bilfinger die Fachkräfte im Gesundheitswesen in ihrem Kampf gegen die COVID-19-Pandemie.
Seit Ende März finden im Congress Center Rosengarten keine Veranstaltungen statt – mit Ausnahme der Blutspendeaktion des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes Mitte April. Im Hintergrund arbeitet die m:con – mannheim:congress GmbH unter Hochdruck an der Erstellung neuer Konzepte – einem Hygienekonzept für das Congress Center Rosengarten, das Veranstaltungen unter Einhaltung der Abstandsregeln ermöglicht, und neuen Veranstaltungskonzepten, die sich durch die innovative Verzahnung von physischem und digitalem Event auszeichnen. „Wir überlegen Szenarien für diese sogenannte neue Normalität, bei der man dann mehr Platz für weniger Teilnehmer braucht“, erklärt Bastian Fiedler, Geschäftsführer der m:con. Gleichzeitig soll die aktuelle Zeit der Schließung des Rosengartens sinnvoll genutzt werden. Bauarbeiten, die für den Sommer oder gar 2021 geplant wurden – insbesondere die Brandschutzsanierung sowie vorbereitende Arbeiten für die geplante Aufstockung – werden soweit möglich vorgezogen.
In der DIRINGER & SCHEIDEL Unternehmensgruppe (D&S) wirkt sich die Corona-Pandemie unterschiedlich aus. Am Bau und bei den technischen Dienstleistern kann weitergearbeitet werden. Die Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen haben alle Hände voll zu tun und kaufmännische D&S-Mitarbeiter arbeiten im Home Office. Das CRM-Center Management hat den Betrieb im Quartier Q 6 Q 7 wieder aufgenommen. Bei der ARIVA Hotel GmbH als Betreiberin von fünf Hotels in Mannheim ruht das Geschäft hingegen noch zu fast 100 Prozent. „Wir agieren vorsichtig in allen Bereichen, die Gesundheit unserer Mitarbeiter geht vor. In der Hotellerie hat es uns hart getroffen. Wir blicken trotzdem mit Selbstvertrauen in die Zukunft und werden an unser bisheriges, erfolgreiches Arbeiten wieder anknüpfen. Wichtig ist gerade jetzt, die gezeigte Solidarität aufrecht zu erhalten und nach vorne zu blicken. Diese Botschaft setzen wir, gepaart mit kleinen Überraschungen, an unsere ARIVA-Mitarbeiter aber auch nach außen mit unserem Banner am Hilton Garden Inn“, so Achim Ihrig, Mitglied des D&S-Management Boards und ARIVA-Geschäftsführer.
Das jährlich stattfindende „Global Management Meeting“ der FUCHS PETROLUB SE, bei dem Führungskräfte aus aller Welt in Mannheim zusammenkommen, wurde dieses Jahr vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zur virtuellen FUCHS Roadshow umfunktioniert.
Die Roadshow fand vom 30. März bis zum 3. April 2020 statt und bestand aus verschiedenen Online-Sessions zu unterschiedlichen Themen. Alle 5.873 FUCHS-Mitarbeiter weltweit hatten die Möglichkeit an diesen Online-Sessions teilzunehmen. Aufgrund der Zeitverschiebung fanden die einzelnen Sessions bis zu dreimal zu unterschiedlichen Tageszeiten statt.
Die virtuelle Roadshow war ein voller Erfolg und eine tolle neue Erfahrung, die alle FUCHS-Mitarbeiter auf der ganzen Welt – gerade in schwierigen Zeiten wie diesen – noch näher zusammengebracht hat.
Als wegen der Coronakrise sämtliche Ausstellungen schließen mussten, stand für das Team der Reiss-Engelhorn-Museen schnell fest: Wenn die Besucher*innen nicht zu uns in die Ausstellungen kommen können, dann kommen wir zu ihnen. Mit neuen digitalen Angeboten für Kinder und Erwachsene bringt das Haus die Kultur jetzt direkt zum Publikum nach Hause. Ägyptologin Dr. Gabriele Pieke stellt etwa ausgewählte Stücke der Ausstellung „Ägypten - Land der Unsterblichkeit" vor und verrät, wie der Alltag an den fruchtbaren Ufern des Nils ausgesehen hat. Außerdem gibt es für die jungen Zuschauer*innen Bastelideen und Malvorlagen. Kuratorin Eva-Maria Günther stellt in ihren Videos Exponate der Sonderausstellung „Chromatik“ vor, die zeigen, wie farbenfroh und facettenreich moderne Glaskunst ist.
https://www.rem-mannheim.de/aktuell/digitale-angebote-fuer-kinder-und-erwachsene/