In Mannheim machen Rohre die Biege.

Auf das Biegen von Rohren kommt es bei der Herstellung von Hochdruck-Rohrsystemen an. Ob in Kraftwerken oder Chemieanlagen – gigantische Labyrinthe aus Rohrleitungen schlängeln sich durch Industrieanlagen, damit Flüssigkeiten, Gase oder Dampf den richtigen Weg finden. Bilfinger, mit Hauptsitz in Mannheim beheimatet, nutzt für die Herstellung solcher Rohrsysteme eine Biegemaschine. Mit ihr lassen sich durch induktives Erhitzen Rohre bis zu einem Außendurchmesser von 870 mm und einer Wanddicke bis zu 120 mm biegen. Diese Technologie wurde durch eigene Entwicklungen perfektioniert.

Und so funktioniert es: Das Rohr wird in einer schmalen Zone von außen induktiv erhitzt und dann auf den eingestellten Biegeradius verformt. So können Rohrleitungen aus unterschiedlichen Materialien wie Stahl oder hochlegierten Werkstoffen passgenau gebogen werden. Eine Besonderheit von Bilfinger ist das dreidimensionale Biegen, bei dem mehrere Biegungen hintereinander möglich sind. Aufwändige Schweißnähte werden vermieden. Bilfinger liefert und montiert solche Rohrsysteme aus einem Guss.

Die Induktivbiegemaschine ermöglicht die Herstellung von Rohrsystemen, die in der neuen Generation überkritischer konventioneller Kraftwerke Anwendung finden. Sie arbeiten mit Dampftemperaturen bis zu 620°C bei 290 bar Überdruck. Dies führt zu einem optimierten Wirkungsgrad von 45 Prozent bei gleichzeitiger Reduzierung der CO2-Emissionen um 25 Prozent. Ein Beispiel dafür ist der neue Block 9 im Großkraftwerk Mannheim.

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