In Mannheim wird die Kunst sachlich.

Als Geburtsort des Begriffs „Neue Sachlichkeit“ gilt die Kunsthalle Mannheim, wo 1925 eine Ausstellung zeitgenössischer Malerei diesen Titel trug. Geprägt hat den Begriff Gustav Friedrich Hartlaub, zweiter Direktor der Kunsthalle Mannheim.

125 Gemälde von 32 Künstlern umfasste die wegweisende und viel beachtete Ausstellung – darunter Werke von Georg Schrimpf, Franz Radziwill, George Grosz und Otto Dix. Hartlaub war der Erste, der in der Malerei der Weimarer Republik bei einer Vielzahl von Künstlern einen gemeinsamen Zeitgeist und künstlerischen Ansatz erkannte. Ob Stillleben, Porträt oder Landschaft – trotz aller thematischer Vielfalt haben die Kunstwerke eines gemeinsam: Sie stehen für eine nüchterne, detailgenaue und möglichst wirklichkeitsnahe Darstellung der Realität. Gezeichnet durch die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs grenzten sich die Künstler von der Kunst des Expressionismus ab.

Von Mannheim aus hat sich die Bezeichnung „Neue Sachlichkeit“ für eine ganze Kunstepoche durchgesetzt. Sie beschreibt heute als fester Begriff eine in allen Bereichen der Kultur der Weimarer Republik auftretende Strömung – sei es in der Malerei, Literatur, Fotografie, Architektur oder im Film.

Auch hundert Jahre später überzeugt die Kunsthalle Mannheim mit innovativen Ideen: Bis Dezember 2017 entsteht am Friedrichsplatz ein moderner Neubau. Umfangen von einem durchsichtigen Metallscreen bilden die sieben über Brücken, Terrassen und einem Dachgarten verbundenen Ausstellungshäuser eine „Stadt in der Stadt“. In seiner geradlinigen, sachlichen Struktur entspricht der Neubau dem klaren Stil der „Neuen Sachlichkeit“.

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